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Archiv November 2025

29.11.25: Norbert Johannes Prenner: Der Bittsteller
29.11.25: Bernd Watzka: Der vegane Waran
29.11.25: Michael Bauer: Die Zeit vor der Zeit
29.11.25: Johannes Tosin: Gespenster
22.11.25: Norbert Johannes Prenner: Was jetzt noch
22.11.25: Bernd Watzka: Die einfühlsame Maus und die Schlange
22.11.25: Dario Schrittweise: Im Bann des Windes
22.11.25: Johannes Tosin: Das No-Cloning-Theorem
15.11.25: Norbert Johannes Prenner: Was jetzt
15.1125: Bernd Watzka: Die herzlose Qualle
15.11.25: Johannes Tosin: Maschinenliebe
9.11.25: Bernd Remsing: Post Punk
9.11.25: Claudia Dvoracek-Iby: Bilder
9.11.25: Antonia H.: Rallye mit Marcello
9.11.25: Bernd Watzka: Traum eines Chamäleons
9.11.25: Anna Helene Claus: Im Silberlicht der Angst
9.11.25: Norbert Johannes Prenner: So ein Theater
9.11.25: Johannes Tosin: Vergangene Nacht
1.11.25: Norbert Johannes Prenner: Ein guter Freund
1.11.25: Bernd Watzka: Spider Man’s Spinne
1.11.25: Wilfried Ledolter: November
1.11.25: Johannes Tosin: Der neue Tag / Der letzte Tag

Die Zeit vor der Zeit

Ich gestehe: In der Welt bin ich früher nicht sehr herumgekommen. Nicht nur, dass ich keine Möglichkeit dazu hatte, sondern auch, dass mich Reisen im Kopf mehr befriedigten.
Dazu bedurfte es nicht einmal eines Weltatlas.

In Berichten im Fernsehen, in Filmausschnitten, in Blogs erkannte ich das Lebensgefühl der Hippie-Generation: Frei sein, high sein, überall dabeisein. Was aber leider schon Vergangenheitsform für mich hatte.

Damals wollten alle nach Indien. Und wenn nicht dorthin, so doch wenigstens nach Istanbul oder nach Portugal. Es bedurfte nicht immer eines eigenen Fahrzeugs, manchmal reichte auch das Interrailticket oder der Autostopp. Wonach strebten sie damals? Nach Exotik? Nach Begegnungen? Nach Der-Weg-ist-das-Ziel-Erfahrungen?

Die Welt hat sich gedreht. Aber wäre es möglich, dies zu wiederholen?

Reisen ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Wir reisen immer weiter, immer öfter. Und welchen Sinn hat das dann noch, wenn wir das Reisen in unsere Innenwelt verlernen?

In meinem Kopf ging ich den alten Reiseberichten noch einmal nach. Und mein Plan war drauf und dran zu gelingen: Ich recherchierte Reisewege und informierte mich über verschiedene Länder. Und ich bekam eine Vorstellung von den Eindrücken, von den Worten, die auf diesen Reisen gewechselt wurden.

Bruchstückhaft holte ich diese Erfahrung später mit eigenen Reisen an die damaligen Orte, nun aber in der Jetztzeit, nach.

Ich bestaunte den Torre de Belém. Und den Weißen Turm. Ich badete im Atlantik und überquerte den Bosporus.

Michael Bauer

www.verdichtet.at | Kategorie: hin & weg | Inventarnummer: 25233

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Im Bann des Windes

Der milde Hauch des Windes umweht mich,
ich lasse mich von der sanften Brise umgarnen.
Ruhig laufe ich durch einen Hain,
die Blätter einer Walnuss rascheln,
die Sonne durchtränkt die Baumkrone mit Licht.

Indes singen die Grillen ihr fröhliches Lied.
Ich lausche ihren Klängen,
glaube, darin alte Geschichten zu vernehmen,
von fruchtbaren Landschaften
und weitläufigen Tälern.

Ein Bach fließt neben meinem Pfad,
ich folge ihm, lasse mich treiben,
stets den Wind im Haar und im Rücken spürend.

Am alten Steinbrunnen halte ich inne,
in der Tiefe gurgelt die Quelle.
Das Echo beruhigt mich.
Ich drehe die rostige Winde,
der Holzeimer erscheint.
Das Wasser stillt meinen Durst,
es befreit mich vom Ballast der Sorgen.

Alles Schwere scheint vorüber,
alles um mich wirkt ruhig.
Nur das Flattern der Blätter ertönt.
Ich lasse mich weiter treiben,
vom Hauch des Windes.

Dario Schrittweise
dario-schrittweise.org

www.verdichtet.at | Kategorie: spazierensehen | Inventarnummer: 25231

 

Der Bittsteller

Keiner weiß, wohin das führt,
alles läuft sonst wie geschmiert.
Niemand weist es von der Hand,
ja, ein viel gelobtes Land.

Auf identisch wird geprotzt
und historisch großgekotzt.
Dass bloß keiner korrumpiert,
Rauschgift nimmt und onaniert.
Sex und Crime gilt als verachtet,
Journalismus ist entmachtet.

Gütig blickt vom Kreuz herab
ein Jesus, der nicht reden mag.
Vorbildhaft republikanisch,
konventionell, amerikanisch.

Anti-woke gibt sich der Herr,
ein bisschen so, beinah wie er.
Nämlich der, der durch den Sager
alles kann, so richtig MAGA.

Ein kleines Land muss rasch kapieren,
Kunst braucht es zum Durchlavieren.
Von Ost bis Westen muss sich strecken,
wer Vorteil will, und sei’s durch Lecken.

Der nächste Winter kommt bestimmt,
und mit ihm Eis und kalter Wind.
Da darf man nicht mit Demut geizen,
denn sonst hat man nichts zum Heizen.

Als feurig gilt der Paprika,
nur Brennholz ist zu wenig da.
Leicht kann sein, dass man erfriert,
bloß der fährt gut, der auch gut schmiert.

Jedoch der Brennstoff, der scheint schmutzig.
Blutbeschmiert! Ist das nicht putzig?
Und wer davon profitiert,
der wird leider sanktioniert.

Zimperlich, das kann man sagen,
war man nie, drum will man’s wagen,
seinen Bonus zu gestalten,
stets bereit zum Handaufhalten.

Doch ziert der große MAGA vage
sich grad in dieser heiklen Frage,
denn er will mit List erringen,
Despoten in die Knie zu zwingen.

Zu Haus wird’s auch bald unbequem,
und man fürchtet ums System.
In den Umfragen, gesteht er,
steht ganz vorn der schöne Peter*.

Und dann kommen noch dazu
die Einschränkungen der EU.
Dafür wird er kritisiert,
weil er diese stark blockiert.

So mancher holt sich eine Beule,
von MAGAS Sanktionierungskeule.
Die Chancen für die Klientel
steh’n schlecht am Gulyás-Archipel.

Copyright: Norbert Johannes Prenner

Copyright: Norbert Johannes Prenner

*Dem Oppositionellen Peter Magyar, der Orban im
Wahlkampf im Frühjahr 2026 gefährlich werden könnte,
huldigt die ungarische Öffentlichkeit unter diesem Beinamen.

Norbert Johannes Prenner (Text und Grafik)

www.verdichtet.at | Kategorie: Perfidee | Inventarnummer: 25230

Was jetzt noch

Was fängt man ohne Hilfe an,
wenn man den Wind nicht ändern kann?
Oft fehl’n Erfahrung und das Wissen.
Vielleicht die Segel richtig hissen?

Alles, was man da so hört,
eine Meinung, ganz allein.
Aber was mich so empört,
das kann doch nicht die Wahrheit sein!

Alle reden von Bedrohung
und von ständiger Verrohung.
Nicht die Bösen sind die Krassen,
jene sind’s, die es zulassen.

Und man sagt, so wie du denkst,
du dein Glück dir selber lenkst.
Da fragt man sich, was denkt der Thor,
was geht denn in dem Kerl vor?

Wie ein Tropfen, scheint das Wissen,
wie ein Ozean, was wir missen.
Bange wird, was die wohl denken?
Und was für Leut’ die Welt jetzt lenken!

Wer stößt sich schon an kleinen Dingen,
wenn er die großen will bezwingen?
Auf dem Wege hin zur Macht
lässt man die kleinen außer Acht.

Doch was wäre schon das Leben,
würde es den Mut nicht geben?
So mancher mag gern was riskieren,
um andre damit zu brüskieren.

Vielen, die oft Macht bekommen,
wurde als Kind was weggenommen.
Auf dem Weg zu den ganz Großen
darf man an Kleinkram sich nicht stoßen.

Doch Macht besitzen macht oft blind,
und schnell vergisst das Menschenkind,
ist es erst wichtig, reich und satt,
dass es dasselbe Schicksal hat.

Copyright: Norbert Johannes Prenner

Copyright: Norbert Johannes Prenner

Norbert Johannes Prenner (Text und Grafik)

www.verdichtet.at | Kategorie: es menschelt | Inventarnummer: 25229