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- Sesselgedichte: Schreibtischsessel von Joseph II
- Sesselgedichte: Thonet: „4er“, 1849
- Sesselgedichte: Thonet: "14er", 1859
- Sesselgedichte: Thonet: Kindersessel, 1885
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Kategorie-Archiv: Bernd Remsing
Sesselgedichte: Thonet: Kindersessel, 1885
Ein Kind will wahrgenommen sein,
sonst fühlt es sich besonders klein.
Mitunter fängt es an zu toben,
sitzt unsereins am Esstisch oben.Schon damals aber ging die Kunde,
auch Kinder seien Teil der Runde.
Und Thonet ist hier sehr zu loben,
hat sie billig hochgehoben.
Bernd Remsing
http://fm4.orf.at/stories/1704846/
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www.verdichtet.at | Kategorie: möbliert | Inventarnummer: 24055
Sesselgedichte: Thonet: „4er“, 1849
Als einst die Jeunesse dorée
Französisch sprach und näselte,
verkehrte sie im Café Daum
vom Abend bis zum MorgengraunDass man bequemer konsumier’,
diente Thonets Nummer Vier.
Der, als ihn Daum platzierte,
Thonet grundsanierte.
Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Schreibtischsessel von Joseph II
Dem aufgeklärten Joseph Zwei
fällt es beim Studieren bei,
dass ein Sessel besser sei,
ließ’ er vorn die Füße frei.Der volksverbund’ne Kaiser geht,
nimmt den Tischler ins Gebet,
der die Sesselbeine dreht,
so, dass Fußfreiheit entsteht.„Freiheit für die untenrum?“
Das nimmt man dem Kaiser krumm
und verweigert drum enorm
jede weitere Reform.
Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Thonet: "14er", 1859
Produkt der Thonet’schen Fabrik,
doch klassizistisch, fast antik,
die Lehnenform ist Biedermeier:
Eine kopfgestellte Leier.Ein Meisterwerk der Industrie,
ökonomisch wie noch nie
und doch so lyrisch, gar nicht kantig –
dampfgebogene Romantik.
Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Leibstuhl
Franz Joseph I. empfand es als Glück,
zog er sich einmal auf mich zurück.
Ich schenkte ihm Ruhe vom dummen Regieren,
er fand sich menschlich beim Urinieren.Es haben schon viele darüber gelacht,
dass ich den Thronen so ähnlich gemacht,
doch wie viele Leben hätt’ mein Kaiser verschont,
hätte er wirklich auf mir gethront.
Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Reitsessel
Zwar zählt’ ich nur zum Hofgesinde,
doch war ich eines mit Gewinde.
So konnte ich selbst Franz dem Zweiten.
manchen Drehmoment bereiten.Doch die Kinder meiner Kinder
drehen sich heute viel geschwinder,
da so manche Chefität
sich ganz von selbst um sich selbst dreht.
Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Rollstuhl
Die Kais’rin-Mutter rollt heran,
mit ganzer Pracht und Würde.
Fast scheint es, dass sie schweben kann,
trotz ihres Leibes Bürde.Doch zerstört die Illusion
das Eisenradgetöse –
sie schenkte Habsburg keinen Sohn,
und das büßte sie böse.Starke Söhn’ von starken Müttern! –
Man begann sie krank zu füttern.
Dabei war schon Maria da –
mein Gott, Maria Theresia!
Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Biedermeier: Danhauser
Vom Tanzen wund sind deine Füße,
Tantchen sendet stille Grüße,
ganz geläutert sitzt du hier,
in der Hand das Briefpapier.Meiden wirst du den Kongress,
und vor allem die Comtesse.
Ab heute herrscht Simplizität:
aufgeklärte Qualität!
Bernd Remsing
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www.verdichtet.at | Kategorie: möbliert | Inventarnummer: 24050
Sesselgedichte: Reisethron
Es zog das Reisekönigtum
stets mit dem ganzen Hausrat um.
So auch Kaiser Karl VI.,
wenn er seinen Hof versetzte.Und dazu dient’, wir ahnen’s schon,
so ein Camping-Reisethron.
Damit das kaiserlich’ Gesäß
immer ruhe standgemäß.
Bernd Remsing
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