Schreibenkleister

Und ewig kreisen die Gedankenwelten … wollen sich einfach nicht niederlassen.
Ihre Landefläche ist zu klein: A vier, Papier.

Erst später rinnt es wieder. Meine verstopfte Fantasie staute Ideen für Geschichten zurück.
Am Morgen plätscherte sie noch, am Abend werde ich sie aus meinem Staubecken ablassen und in Geschriebenes gießen können, damit sie in anderen Köpfen neue Bilder und Wörter austreiben lässt.

Grapheme verwandeln sich in inneren Schall und der Schall verwandelt sich in Bild und löst sich in Empfindung auf, schiebt die Wehen an, welche Kopfgeburten einleiten.

Komme ich gar nicht weg von der Syntax, welche meine Gedanken mit den Tauen kultureller Voreingenommenheit festzurrt?
Ohne Syntax wird’s andererseits eine stolpernde Parade der Nonsenswörter.
Anscheinend kann ich nicht ohne Syntax denken, muss unentwegt den Sinn taxieren.
Jedoch: Die Sinntaxe entspricht meines Erachtens nicht dem Wert der Äußerungen.

Derweilen ich drinnen schreibe, verwässert draußen Schnee bereits Angefeuchtetes.
Er fällt nicht, sondern tropft; es ist zu warm.
Alles frische Weiße wandelt sich unversehens in Verbrauchtes … ihm graut.
Dem Papier graut nicht, ihm wird nur ein bisschen schwarz; aber vor meinen Augen.

Antonia H.

www.verdichtet.at | Kategorie: Wortglauberei | Inventarnummer: 25134

2 Gedanken zu „Schreibenkleister

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