Lasst durch den Lurch!

Im schönen Linzer Süden,
Da zeigten Leute Attitüden:
Man wolle schneller reisen
Am Schienenstrang aus Eisen.

Die Meinung gab man als dann weiter
Vom Bürger zu des Amtes Leiter.
In Jahresfrist es ward geplant:
Ein neues Gleis sei dort gebahnt!

Ein starker Damm, er trag die Trasse
Und schult're Zug und Gütermasse.
Mit Geld von Bund und Land gewonnen,
Der Schienenbau ward flugs begonnen.

Und scharf der Grünen Augen wachten:
Man darf die Umwelt nicht verachten!
Bewahr' Verstand und Herz für die Natur;
Erhalt' lebendig wilder Tiere Flur.

Im freien Raum bei Wies' und Furch
Ergeh'n sich Hase, Reh und Lurch.
Der Damm gebahnt von Menschenhand,
Er zieht ein scharfes Grenzenband.

Dies sah man wohl bei Bau und Plan
Und unterführte ab und an.
Für nied're bodennahe Wesen
Noch öfter ward der Damm durchfräsen.

Ein munt'rer Frosch im Linzer Süden
Sollt' nicht am Bahndammhang ermüden!
Der Pioniergeist glühte durch und durch.
Als Motto diente: "Lasset durch den Lurch!"

Um krönend jenes Werk zu schließen
Zubringerweg' man ließ noch gießen.
Mit glattem Sichtbeton armiert
Der Gang zum Lurch-Durchlass nun führt.

Doch weh' die Sonne scheinet allzu hell -
Beton wird heiß und brät den Frosch ganz schnell!

Gewinnet als Moral von der Geschicht:
Betoniert Lurches Durchzugswege nicht!

gscheidling13

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 14003

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