Kategorie-Archiv: Wilfried Ledolter

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Mein Lanzarote

Feuerberge, Meeresrauschen, Farbenspiele
Kunst und Natur – das ist Lanzarote pur

Krater, Lavafelder, Schlote und Kakteen
Sind allgegenwärtig, schön anzusehn

Wo Vulkanasche auf den Wegen liegt
Der Blick in fabelhaften Wolken verfliegt
Die Fantasie dem Zauber der Natur erliegt

Die Sonne küsst der schwarzen Lavafelder Band
Meereswellen umarmen sanft das Land
In der Ferne schmiegen sich weiße Häuser an des  Vulkanes Rand
Ein Paradies so still und charmant

Von den Montañas del Fuego bis zu César Manriques Kunst
Der ewige Frühling und kristallklares Meer erweisen dem Kleinod ihre Gunst

Vom tanzenden Feuerteufel, der fröhlich ist und lacht
Bis zur Idee von LagOmar – ebenso von Manrique erdacht
Jeder Winkel erzählt eine Geschichte, voller Inbrunst
Von Menschen, Natur und vulkanischer Pracht

Lanzarote, du hast mir viel Freude und Frieden gebracht.

Copyright: Wilfried Ledolter

Copyright: Wilfried Ledolter

Wilfried Ledolter

www.verdichtet.at | Kategorie: hin & weg | Inventarnummer: 24079

 

Dank an einen wahren Freund

Es war sehr schön gestern, doch vieles blieb offen
Auf baldige Wiederholung ist daher zu hoffen
Wir haben geplaudert über Gott und die Welt
Respekt und Verstehen waren unter einem Zelt
Das schreit ja förmlich nach wiederholen
denke ich ganz unverhohlen
Hoffentlich in Bälde – das wäre sehr zu hoffen
Der Termin dafür ist leider noch offen
Er wird sich sicher bald ergeben
In Freundschaft sind die Wege immer grün und eben

Copyright: Wilfried Ledolter

Copyright: Wilfried Ledolter

Wilfried Ledolter (Text und Foto)

www.verdichtet.at | Kategorie: es menschelt | Inventarnummer: 24071

Heiliger Abend

Was kümmert uns der Weihnachtstrubel
Party, Feiern, Festtagsjubel
Geschenke kaufen, die keiner braucht
Pflichterfüllung bloß – schon die Auswahl schlaucht

Wir haben es da besser
Denn wir haben uns
Du hast mich und ich hab dich
Das ist das größte Geschenk, das man nicht kaufen kann

Wir feiern den Weihnachtsabend schlicht und einfach
Vitello Tonnato und ein Gläschen Wein
Ist das nicht fein?
Ohne Jubel, ohne Trubel

Denn du hast mich und ich hab dich
Das Christkind kommt geflogen
Hat ein Briefchen in den Händen
Darinnen steht in großen Lettern

Sie hat dich und du hast sie
Ihr habt euch
Welch Freude, dieser wahre Satz
Komm her zu mir mein Schatz

Frohe Weihnachten, meine liebe Schnuckelente!

Copyright: Wilfried Ledolter

Copyright: Wilfried Ledolter

Wilfried Ledolter (Text und Foto)

www.verdichtet.at | Kategorie: fest feiern | Inventarnummer: 23190

Malermeister Herbst

Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle, mein Name ist Herbst,
Malermeister Herbst!
Die Natur hat mir die Aufgabe zugeteilt, die Blätter der Bäume und
Sträucher zu färben.
Meine Gehilfin ist die Sonne, die mir mit ihren schwächer werdenden
Strahlen hilft, die einzigartigsten Farben in einem wahren Farbenrausch
auf die Blätter zu bringen.

Von hellem Braun über zahlreiche Schattierungen und Tönungen bis zum
Rotgold und Blutrot – um das mich die Ahornblätter immer anbetteln –
reicht meine Farbpalette.
Nicht nur Laubbäume sind meine zufriedenen Kunden, sondern auch einem
Nadelbaum – der Lärche – färbe ich die Nadeln von Hellgelb bis zu einem
glänzenden satten Goldgelb.
Menschen zu erfreuen, die in der Lage sind, mir bei dem langsamen
Schauspiel des Färbens zuzusehen, zählt zu meinen Aufgaben und bereitet
mir große Freude!

Sie genießen es, wie ich meine Farben mit viel Erfahrung auf der Palette
zusammenmische und meine Pinsel von Tag zu Tag anders schwinge, um neue
Farbraffinessen zu schaffen.
Ich beobachte sie auch, wie sie von Erstaunen ergriffen durch die Wälder
wandern, um die bunte Blätterpracht, die teilweise schon am Boden liegt,
zu bewundern und zu fotografieren.

Die einzigartigen Ergebnisse meiner unermüdlichen Arbeit sind in meinen
Galerien – den Wäldern – noch eine Zeit lang zu bewundern, bevor meine
Freunde – der Wind und der Regen – sie von den Bäumen holen werden.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie in Scharen meine Galerien besuchen,
um meine Kunstwerke zu bestaunen.
Es gibt keine geregelten Öffnungszeiten und der Eintritt ist frei!

Ihr Malermeister Buntherbst

Copyright: Wilfried Ledolter

Copyright: Wilfried Ledolter

Wilfried Ledolter (Text und Foto)

www.verdichtet.at | Kategorie: kunst amoi schau'n | Inventarnummer: 23154

Eiszeit im Sommer

Von der Stirne heiß rinnt mir der Schweiß
Die schwüle Hitze macht mir zu schaffen
Klimawandel und Erderwärmung geistern in meinen Gedanken
Ich muss handeln – jetzt sofort!

Wo ist der nächste Eissalon?
Gott sei gedankt, nicht weit von hier
Ich stürme hin und stell mich an
Nur zwei Damen vor mir
Zwei Kugeln werde ich mir gönnen
Nein, drei bin ich mir schuldig!

Ich komme dran!
Welche Sorten soll ich nehmen?
Am besten alle!
Geht nicht, zu teuer!
Ich bestelle Erdbeere und Pistazie
Die dritte Kugel macht mich unschlüssig:
Soll ich Vanille oder Karamell nehmen?

Ein schwerer Entschluss, die Hitze ist drückend!
Vanille, stöhne ich, bezahle –, und auf einem Bankerl gleich nebenan
ist ein Plätzchen frei!
Ich setze mich und lasse meine Zunge fast zärtlich über den Spalt
zwischen der Kugel Vanille und der Kugel Erdbeere gleiten
Eine noch nie erlebte Kühle himmlischen Geschmacks durchrieselt meinen
Körper

Die Vorfreude auf die Pistazienkugel macht mich fast verrückt!
Niemals zuvor hat mir ein Eis so geschmeckt!
Das muss wohl an der Erderwärmung liegen
Diese köstliche Eiszeit mitten im Sommer!

Copyright: Wilfried Ledolter

Copyright: Wilfried Ledolter

Wilfried Ledolter (Text und Foto)

www.verdichtet.at | Kategorie: Lesebissen | Inventarnummer: 23150

Mein Törtchen-Örtchen

Am stillen Örtchen
Ess ich ein Törtchen
Warum gerade dort?
Damit es keiner sieht vom Ort!
Ich bin nämlich kugelrund und fett
Und eigentlich auf strenger Diät
Das fällt mir aber unendlich schwer
Ich genieße mein Törtchen sehr
Ein wenig störend ist das Ambiente
Der Geruch ist auch nicht grad al dente
Ich sitz bequem auf dieser Muschel
Hier gibt es kein Getuschel
Ein Bissen nach dem andern
Lass ich das Törtchen in den Magen wandern
Der letzte Bissen schmeckt besonders gut
Danach erheb ich mich frohgemut
Um keine Spuren zu hinterlassen
Drück ich die Spülung ganz gelassen
Voll befriedigt von dem Törtchen
Verlasse ich das stille Örtchen.
Kein Mensch hat etwas mitgekriegt
Meine List hat wieder mal gesiegt

Copyright: Wilfried Ledolter

Copyright: Wilfried Ledolter

Wilfried Ledolter (Text und Foto)

www.verdichtet.at | Kategorie: Lesebissen | Inventarnummer: 23133

Angewandte Redewendungen

Ist es nicht genugtuend, jemandem, der Haare auf den Zähnen, Dreck am Stecken und ein Brett vorm Kopf hat, den Schneid abzukaufen?

Ohne den Faden zu verlieren, aus dem Schneider zu sein, das ausbaden zu müssen, was jener Süßholzraspler verschuldet hat?

Tacheles reden und nicht klein beigeben ist angesagt!

Wilfried Ledolter

www.verdichtet.at | Kategorie: Wortglauberei | Inventarnummer: 23104

Wonnemonat Mai!

Wenn die linden Mailüftchen wehen
Ist es um viele geschehen
Sie strömen hinaus in Wald und Flur
Um zu genießen, die auferstandene Natur
Klare Bächlein fein
Zartes Grün so frisch und rein
Die Augen wandern entzückt umher
Um aufzunehmen der Sinnesfreuden mehr
Die Vöglein zwitschern vergnügt und flattern euphorisch vom Baum zum Strauch
Sie genießen die Wärme, wie wir Menschen auch
Bienchen schweben summend von Blüte zu Blüte
Dankbar der Natur für ihre Güte
Frühlingsduft erfüllt die Luft - sie strömt in alle Lungen
Sie ist ein Labsal für die Alten und die Jungen
Alle Seelen sind erfüllt von Glück
Der holde Lenz – er ist zurück!

Mai

Mai

Wilfried Ledolter
(Text und Bild)

www.verdichtet.at | Kategorie: spazierensehen | Inventarnummer: 23103

Hypochonder

In den Ohren pfeift der Tinnitus

Im Darm rumort das Apfelmus

Ich brauche ein Pflaster für den gereizten Darm

Kijimea forte muss her – schon schweigt Kummer und Harm

Im Herzen sticht’s wie vorm Infarkt

Und auch der Atem ist voll aus dem Takt

Im Kopfe spür ich dumpfe Schmerzen

Ich hoff, sie kommen nicht vom Herzen

Vor Schmerz muss ich Tabletten schlucken

Die ganze Haut tut mir schon jucken

Die Psyche spielt schon lang nicht mehr mit

Angst begleitet mich auf jedem Schritt

Meine Kehle brennt, mein Mund ist trocken

Verblichen schon sind meine Locken

So ruft mir doch schnell einen Arzt herbei

Viel besser noch – deren zwei!

Auf, dass sie versuchen zu retten mein Leben

Welches der Heiland mir hat gegeben

Ein Simulant und Hypochonder sei ich, sagt mein Ärztekollektiv

Ist das nicht peinlich – primitiv?

So helft mir doch, sonst sterbe ich gleich

Und ihr könnt euch freuen auf eine schöne Leich!

Foto: webfail.de

Foto: webfail.de

Wilfried Ledolter

www.verdichtet.at | Kategorie: schräg & abgedreht | Inventarnummer: 23093