Wir Vokale fragen uns, das A, das E und I , O, U:
Muss das sein, und echt, wozu?
Auch Zwielaute, au, eu, und ei,
fragen sich, was das denn sei?
Was haben wir bloß angestellt,
dass man uns so deformiert?
In Teilen uns’rer kleinen Welt
verbogen, dass man sich geniert!Ötan hört man, war’n mal Eltern,
und nicht zum Arzt, man geht zum Oatzt.
Sogar das L wird auch schon selten,
dass wir glaub’n, man wird vahoatzt.Da gibt es etwas, das uns stört,
darauf hab’n wir keinen Bock!
Wenn man plötzlich Wückö hört!
Im schlimmsten Falle, Wückörock!Und nach einer langen Reise
freut man sich, ist man daheim.
Mit dahoam, auf diese Weise,
schafft man keinen reinen Reim!Schickst du wen in deinen Garten,
etwas Grünzeug wär das Ziel!
Du musst kochen, kannst nicht warten,
wird’s ja doch bloß Pedasül.Auch die Umlaute beschwer’n sich,
was vom Ü noch übrig bleibt,
heißen sollt’s, ich grüße dich,
nur noch griaß di!, wie sich zeigt.Im Bratl ist das L ja wieder
so ganz plötzlich aufgetaucht!
Auch wenn’s so nicht vorgesehen,
immerhin, es wird gebraucht.Noch einen Kilo Öpfö bitte!
Ach, ich kann Sie nicht versteh’n!
Äpfel, wenn ich richtig tippe?
Verzeih’n Sie, war wohl ein Verseh’n?Je höher, dort, wo Berge waren,
ist selten jemand raufgeklommen.
Länger braucht’s, drum rumzufahren,
so ist wohl kaum wer hingekommen.
Wo der Schnee lang liegen bleibt,
bleibt auch Sprache lang erhalten.
Drum kommt’s, dass sich niemand dran reibt,
wenn man spricht so wie die Alten.![]()
Copyright: Norbert Johannes Prenner
Norbert Johannes Prenner (Text und Grafik)
www.verdichtet.at | Kategorie: Wortglauberei | Inventarnummer: 25204

