Fürchten macht mich jenes Wissen,
Schlaraffia, das wär das Ziel.
Dass wir nichts mehr lernen müssen,
und das ist, was ich nicht will.Ohne Anstrengung und Mühe,
kauend auf der Weide steh’n,
dumm, wie eine Herde Kühe,
Leute, so kann das nicht geh’n!Paradiesisch, wo die Plage
sich partout auch nicht mehr lohnt.
Dann, wenn lernen keine Frage,
und man sich im Nichtstun sonnt.Wenn die Fähigkeit des Denkens
die Maschine übernimmt.
Die des Lesens, Autolenkens
durch virtuelles Sein bestimmt.Begehren, wie gebrat’ne Gänse
uns in off’ne Münder fliegen,
und wir ohne einen Aufwand,
bloß auf Knopfdruck alles kriegen.Das Beste aller Leben leben!
Selber denken, ist nicht mehr.
Verpönt, nach Neugierde zu streben,
so ein Leben scheint recht leer.Befehle werden zur Routine
und ich frag mich, was das soll?
Red mit mir und mach Termine,
schreib mir rasch ein Protokoll!Mach, dass ich unsterblich werd!
Implantier mir ein Talent!
Auf dass man mich als Star verehrt.
Holt mich hier raus, eh ich verend!Nicht einmal bitte darf man sagen,
das verbraucht viel zu viel Strom.Keine Reise will man wagen,
virtuell vielmehr, nach Rom?Der Verblödung großes Ziel,
ist, man schaut ganz einfach nach.
Was, wo, wann ich etwas will.
Nur die Gefühle liegen brach.In der Idee dahinter steckt,
die Welt sei objektiv erfassbar,
haben Schlaue ausgeheckt.
Erfahrung zählt nicht, ist weglassbar.
Norbert Johannes Prenner
www.verdichtet.at | Kategorie: Perfidee | Inventarnummer: 25187
