»Gedanken aus dem Eck«

Heute ist schon wieder nicht Samstag.
Otto R. im Gegenentwurf zu „Täglich grüßt das Wochenende“


Kurzer Einblick in die Arbeit von verdichtet.at am Beispiel eines ü18-Textes
Auszug aus einem Mail von Redakteurin 1:
 wie gut, dass wir moralisch gefestigt und noch dazu nicht prüde sind. GGGG
Antwort von Redakteurin 2: ja, das dachte ich auch, von schweinkram umgeben und trotzdem bleiben wir ruhig, GGG.


Weil es einen Unterschied macht, ob im Restaurant eine rote Cuvée oder ein roter Küwe (Kübel) bestellt wird, …
plädiert Carmen Rosina für korrekte Grammatik und Aussprache, nicht nur im beruflichen Kontext


Tonic ohne Alkohol ist Gin-los.
Bittere Erkenntnis, gelesen vor einem Linzer Lokal


Elvis war der Größte. Ich war der Beste.
in memoriam Jerry Lee Lewis


I was net, wos die Leit imma hom?
I mog den Heabst net und net den Frühling!
Do dauat des Wäschtrucknen imma so long.
Wöu’s Hazn zvü kost und die Sunn grod nix konn!
Poetisches zur Lage der Nation aus einer Wiener Bim, notiert von Bernd Remsing


Wer jetzt nicht a bisserl krank ist, ist ned ganz gesund.
besagt eine alte Mühlviertler Weisheit angesichts der herbstlich-winterlichen Verhältnisse ebendort.


Es ist übrigens eine Annalena. Ein paar Tage nach der Miniatur kam sie mit zwei kleineren Igeln. Mit Salti ist trotzdem nichts.
Johannes Tosin beantwortete mit diesem Nachtrag eine hier offengebliebene Frage.


Wer kann schon sagen, was wirklich notwendig ist und was man sich nur auf die Schultern legt oder legen lässt.
Eine schwerwiegende und zugleich erleichternde Erkenntnis von Claudia Kellnhofer


Ich weiß nicht, ob am Freitag dort Schatten ist.
Doch etwas verblüffende Aussage einer Kellnerin auf die telefonische Anfrage, ob ein Schattenplatz im Gastgarten zu reservieren sei.
Die Antwort der Anruferin sei auch noch erwähnt: Die Kellnerin solle bitte zur Sicherheit ihre KollegInnen fragen.


Das war erstaunend.
Dachten wir uns auch, angesichts der Übersetzung von „It was amazing“ bei einem großen deutschen Fernsehsender.


I’m still hot, but now it comes in flashes.
Ein Spruch, der sich früher oder später bewahrheitet, sich aber eindeutig auf Englisch besser liest als auf Deutsch. (Das Copyright blieb uns hiebei bisher eine Unbekannte.)


Mögest du in interessanten Zeiten leben!
Ob dieser sogenannte Chinesische Fluch auch impliziert, dass Fadesse der Schlüssel zum Glück ist?


Es sind jetzt britische Fische und damit bessere und glücklichere Fische.
Jacob Rees-Mogg freut sich über den Brexit – und auf eine neue Qualität bei Fish and Chips?


Annahmen sind wie Seepocken an der Seite eines Bootes, sie verlangsamen uns.
Wir vermuten, so liest es sich, wenn eine Politikerin ihre poetische Ader entdeckt und zur allgemeinen Entschleunigung beiträgt.


Ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg.
zitiert einer, der es wissen muss, aus „Alle vier Minuten“, seinem Lieblingslied von Sven  Regener/Element of Crime


Hier dürfen Sie, werte verdichtete Lesegemeinde, raten, von welcher Grande Dame der Kinderliteratur dieser flotte Spruch stammt:
Es steht ja wohl nicht in den zehn Geboten, dass alte Weiber nicht in Bäume klettern dürfen?
Das war zwar nicht allzu schwer, aber falls Sie nachschauen wollen, ob Sie richtig liegen: das Folgende einfach markieren und das Weiß wird zur Gewissheit …
Die Frau im Baum war die von der verdichteten Redaktion sehr verehrte Autorin Astrid Lindgren.


Oft ist’s auch ein Glück, wenn man nicht alles kriegt, was man möcht.
verdächtigt Robert Müller den Wunsch als Vater des Gedankens der Unzuverlässigkeit.


Was Cholera und was die Pest?
Navigare necesse est!
… weise Worte zur Lage von diesem und jenem. In dem Fall von Bernd Remsing unter Zuhilfenahme der Erkenntnisse eines gewissen Gnaeus Pompeius Magnus, dessen Zitatfortsetzung jedoch an dieser Stelle unterschlagen wird.


SPIEGEL: Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung …
Adorno: Mir nicht.


Sie glauben gar nicht, wie viel Lob ich vertragen kann.
sprach anno dazumal Bruno Kreisky


Nur manchmal alert ist auch schon viel wert.
Frisch-fröhliche Erkenntnis der Redaktion angesichts des Jahreswechsels

Null Problemo!
… wie ein gewisser Gordon Shumway aka Alf zu sagen pflegte.


Mit der scheiß Arbeit vertue ich mir die ganze Freizeit.
Mutter von Alfred St., Pensionistin


Die tiefe Hocke ist der Freund des Kreuzes.
Kluge Überlegung von Alfred St., Tischler, beim Anbringen von Sockelleisten


Arbeiten ist recht und schön, aber untertags möchte ich meine Ruhe haben.

Ausspruch des legendären Felix K., übermittelt von Bernhard Leitner


Trotzdem habe ich mir die Zukunft in der Vergangenheit besser vorgestellt.

Johannes Tosin lässt uns darüber nachdenken, was uns In der Zukunft erwarten könnte.


Das Problem hat jetzt die Stadt New York.
stellte eine erleichterte Touristin (Charlie Sheen bzw. „Two and a half men“ zitierend) fest, nachdem sie ihr Geschäft auf der Staten Island Ferry verrichtet hatte.


Karma is a bitch.
meint Christina Freudenthaler mal wo gelesen zu haben.
Diesbezügliche Hinweise, auch zum Wahrheitsgehalt dieser Aussage, senden Sie bitte an redaktion@verdichtet.at. Vielen Dank!


… herzhaft agieret, alles hazardieret und alle Kräfte angespannt!
zitiert Bernd Remsing eine gewisse Maria Theresia bestimmt nicht ohne Grund.


So far as the laws of mathematics refer to reality, they are not certain.
And so far as they are certain, they do not refer to reality.
Albert Einstein
Geometry and Experience


Ich ziehe den virtuellen Hut vor dir, sozusagen den eChapeau.
Auszug aus einem eMail-Dialog der verdichteten Redaktion


Diese Sauerei muss eine andere werden!
… zitiert Regina jemanden, der ihr nicht mehr einfällt.
(Sie wissen mehr? Dann bitten wir um Angabe des Zitats, wir ergänzen selbstverständlich gerne die Quelle.)


Wer mit Konfettikanonen auf Pazifisten schießt, darf sich nicht wundern, wenn es denen zu bunt wird.
Faschingsgedanke von Carmen


Ich glaube aber wirklich, dass sich Männer mit unbekleideteren Damen leichter tun.
Erkenntnis einer verdichteten Autorin, die sich aus naheliegenden Gründen (namentlich) lieber bedeckt halten möchte.


Es kann auch nicht nützlich sein, wenn man seinen eigenen natürlichen Gedanken Gewalt antut.
Ernst Mach


Wenn wir das Fenster aufmachen und uns die Leute auf der Straße hören, landen wir entweder im Gefängnis oder im Irrenhaus.
Hans Hahn, während einer Sitzung des Wiener Kreises


LektorInnen leben von Lyrik, Luft und Liebe.
Launige Erkenntnis des Autors Bernd Remsing und der Redaktion von verdichtet.at


Manchmal muss man sich bis nach Sizilien flüchten, um Wien verstehen zu können. Und als ich in dieser Bar am Meer zu sitzen gekommen war, in der mir der vollmundige Wein von einer Kellnerin nachgeschenkt wurde, deren Antlitz der liebe Gott persönlich geschnitzt haben musste, kam mir zu Bewusstsein, dass man sich manchmal bis nach Wien flüchten muss, um sich wieder in der Wirklichkeit einzufinden.
Harald Schoder, Der Ewig Reisende


Improvieren wir halt.
Bei Benno Bauers entdeckungsfreudigen Gedankenspaziergängen reichen sich das Probieren und das Improvisieren die Hände


Schaun wir mal, dann sehen wir schon.
Altes Familienmotto im redaktionellen Bekanntenkreis, mündlich überliefert


Die Veranstaltung:
Männer mäßig interessant, also männermäßig uninteressant.

Expertise von Stella X


Jeder ringt auf seine eigene Art um Wohlgefühl.
Michaela, sehr nachsichtig mit originellen Verhaltensweisen, in: Imres Vormittage


Sündenfalls wir eine Lasagne essen, ist das Kalorienzählen obsolet.
Magere Erkenntnis der Redaktion von verdichtet.at


You lost me.
Elsgin angesichts der Abhandlung im Berliner Journal für Soziologie, December 2014, Volume 24, Issue 3, pp 309-338:
„Im Anschluss an ein neoinstitutionalistisches Verständnis von Globalisierung wird in dem Beitrag reproduktive Gesundheit als makrokulturelles Konstrukt innerhalb eines globalen institutionellen Feldes begriffen, in dem Vorstellungen zum angemessenen Umgang mit Sexualität, rechtliche Rahmenwerke zur Implementierung von reproduktiver Gesundheit in nationalen Gesundheitssystemen und Auffassungen über die Funktionsweise von Sexualität oder Geburt global verankert werden.“


Die Unkundigen sollen nachdenken.
Vorschlag Michaelas, eher zart-herber Natur 


Ansonsten bin ich aber guter Dinger.
… steckt Michaela jegliche Unbill locker weg


Habemus diem!
Carmen, sah nach schwieriger Terminsuche weißen Rauch aufsteigen 


Das Leben ist nicht immer lustig, aber selten fad.
Robert Müller, Bockfließ


Manchmal muss man sich auf den untersten Zipfel Siziliens flüchten, um Wien verstehen zu können.
Harald Schoder


Wir schleichen uns langsam wieder in den Arbeitsalltag ein.
Anuscheh, nach dem Urlaub


Das Schwammerlsuchen war heute ganz besonders mycelig.
Christoph Kempters Erkenntnis nach zeitintensiver, doch erfolgreicher Pilzpirsch


Besser motten- als marottenfrei.
meint in tiefster Überzeugung die Redaktion von verdichtet.at


Gut Ding will Weile haben, und vortreffliche Sachen werden ohne große Mühe und Arbeit nicht erworben.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen in „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“, 1669


Diskutiere nie mit einem Idioten! Er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich dort mit Erfahrung!
von Michi Harrer-Schütt irgendwo (falls Sie mehr wissen: Ihre sachdienlichen Hinweise zum genauen Zitat sind uns höchst willkommen ;-)) gelesen und für sehr wahr befunden


Ein Mensch, den ich sonst eher nicht zitiere (aus bekannten, nämlich frauenfeindlichen – er, nicht ich 😉 – Gründen), Nietzsche, meinte einmal, wer den Dingen zu sehr auf den Grund geht, geht zugrunde. Oder so ähnlich. Oder sich selbst zu sehr auf den Grund geht. wasauchimmer.
Carmen, gefangen in einem schwierigen Nachdenkprozess


Kindermund I
Ich könnte jetzt ein hässliches Wort gebrauchen, aber ich bin ja als Dame gedacht!
Carina S., damals 5-jährig, zitierte anlassbezogen die blaue Elise aus Paulchen Panther

Kindermund II
Mama, ich kann meinen Hintern seh’n, weil ich bin nämlich höher als meine Schultern!

Benni S. (im zarten Alter von 4 Jahren)


Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
in den Weiten des Internets gefunden und aus dem Eck geholt von Clemens Mitterlehner


Lesefrucht
Ist der Jurist wohlgeraten, macht man ihn zum Advokaten.
Adolf Edler von Barach, „Advokatur, Schrifttum und Mündlichkeit“, Juristische Blätter 1918, S. 457;
entdeckt und aus dem Eck geholt von Elsgin


Bloß der Not keinen Schwung lassen!
Beate-Babys Leitspruch, als sie mit dem Ozelot-Mantel aufgekreuzt ist


Naja, Fragen über Fragen … i geh moi aufs Klo, da löst sich oft einiges.  😀
Michi Fehringer


Ich liiiiiiiiiieeeeeeebe Kohlehydrate!
Irene, während einer Laufrunde


Diese sterbliche Hülle ist geschwächt. Ich brauche eine Mahlzeit.
Thor, als Mensch auf der Erde gelandet, in: „Thor“


Je komplizierter der Mechanismus, desto einfacher ist es, Verwirrung zu stiften.
Scotty, Raumschiff Enterprise, in: „Auf der Suche nach Mr. Spock“


Wir haben mit Jahresbeginn 2015 die “Gedanken aus dem Eck” geschaffen, um Sprüchen, Gedanken, Bonmots jeglicher Art zu ihrem Recht zu verhelfen, jenem nämlich, dem Sog des Vergessenwerdens zwischen unseren vielbeschäftigten Gehirnwindungen entrissen zu werden. Wir bitten bei Vorschlägen für diese Kategorie um genaue Angaben zum Zitat, also des Films, Buchs oder anderen Mediums, aus dem dieses stammt. Sollte der Kurztext aufgrund Ihrer Schaffenskraft Ihr geistiges Eigentum sein, so stellen wir auch dieses gerne (natürlich unter Namensnennung) ins Eck – äh, ganz oben in unsere Auslage, um es aus ebendiesem zu holen, aus dem Eck nämlich. 😉
Wir freuen uns jetzt schon auf Ihre Post an redaktion@verdichtet.at.