Kaulquappe und Barsch
Die hungrige Kaulquappe Paul
reißt auf ihr winzig kleines Maul,
als vorüberschwimmt ein fetter Barsch.
„Gib uns was ab aus deinem Arsch!“Drauf der Barsch: „Halt die Papp’n,
du nichtsnutzige Kaulquapp’n.
Zu schade ist für dich mein Kot,
schleich dich oder ich seh rot!“So geht das lange hin und her
(mit Geschimpfe mehr und mehr),
bis ein Schatten näher kommt;
ein riesengroßer – und sehr prompt.„Ich glaub, ich sehe wohl nicht recht;
du lieber Schwan, das ist ein Hecht!“,
kreischen unisono die Kontrahenten
und schauen drein wie lahme Enten.Der Hecht macht einen wilden Satz
und verschlingt die beiden ratzefatz.
Was kann uns das Gedichtlein geben?
Nichts! So ist es halt, das Leben.
Bernd Watzka
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Auszug aus dem Gedichtband „Ein Strauß namens Johann: Post-anthropozentrische Tiergedichte“,
der voraussichtlich 2025 erscheinen wird. Wir danken dem Autor für die Möglichkeit der Vorveröffentlichung und reichen die Bestelldaten nach, wenn das Werk erschienen ist.
www.verdichtet.at | Kategorie: Von Mücke zu Elefant | Inventarnummer: 25160