Bär

Valentin geht im Wald spazieren. Er sieht ein Braunbärenjunges, das ein Stück Holz hochwirft und es fängt, oder es zu fangen versucht, da es ihm oft entgleitet. Er setzt sich vor den Bären.

Valentin: Hallo Bär, ich heiße Valentin, und wie heißt du?

Bär: Wie ich heiße? Weiß ich nicht.

Valentin: Gut, dann nenne ich dich Bär.

Bär: Klingt gut, schön kurz, das kann ich mir merken: Bär.

Valentin: Bist du alleine?

Bär: Ja, ganz alleine. Ich streife herum, meistens in der Nacht, und reiße oft Tiere, um nicht zu verhungern. Wenn ich Glück habe, finde ich einen Bienenstock.

Valentin: Das muss hart sein.

Bär: Ist es auch. Ich weiß nicht, ob es für die anderen Bären auch so ist. Ich treffe nur ganz selten einen. Weißt du, Valentin, ich komme mir irgendwie vor wie ein Neandertaler. Weil es zu wenige von ihnen gab, starben sie aus.

Valentin: Traurig muss das für dich sein, Bär.

Bär: Ja, ich versuche das Beste daraus zu machen.

Valentin: Als Neandertaler mit Fell.

Bär:  Ja genau.

 Jetzt lachen beide.

Das Haus in der Bärengasse 1 in Klagenfurt mit dem aufgemalten wütenden Braunbären

Das Haus in der Bärengasse 1 in Klagenfurt mit dem aufgemalten wütenden Braunbären

Johannes Tosin
(Text und Foto)

www.verdichtet.at | Kategorie: Von Mücke zu Elefant | Inventarnummer: 25019