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Sesselgedichte: Wilhelm Schmidt für Prag-Rudniker, 1903

Weil’s keiner weiß, teil ich es mit:
Entworfen hat mich Wilhelm Schmidt.
Noch denkst du weiter nichts dabei,
doch ist mein Jahrgang Neunzehndrei!

In mir hebt die Moderne an
von Morris bis zu Mondrian!
Und bin mir dabei nicht zu stolz
für Korbgeflecht und Buchenholz.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Bernd Remsing
http://fm4.orf.at/stories/1704846/

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Sesselgedichte: Adolf Loos: „Smokers Bow“ für die Wohnung Stössler, 1899

Loos, der große Non-Stilist
sagt, die Secession sei Mist:
Denn seit der jungen Steinzeit schon
sorgt der Mensch sich, wie man wohn’!

Von Ägypten bis Great Britain,
du findest alle Möbeltypen!
Die längste Testreihe der Welt –
nimm davon, was dir gefällt!

Ein Esstischsessel? Ja, wieso
nimmst du nicht den Smokers Bow?
Er hat alles, was du brauchst,
auch wenn du drauf nicht Pfeife rauchst.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Bernd Remsing
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Sesselgedichte: Adolf Loos: Roter Bugholzsessel für das Café Museum, 1899

Als ob der Sessel lebte
und sich aufwärts drehte
Ganz als sei das Ganze
eine Bugholzpflanze.

Der Querschnitt im Ovale
spricht von Mal zu Male,
spricht recht philosophisch:
„Ich bin morpho-logisch!“

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Sesselgedichte: Thonet: Kindersessel, 1885

Ein Kind will wahrgenommen sein,
sonst fühlt es sich besonders klein.
Mitunter fängt es an zu toben,
sitzt unsereins am Esstisch oben.

Schon damals aber ging die Kunde,
auch Kinder seien Teil der Runde.
Und Thonet ist hier sehr zu loben,
hat sie billig hochgehoben.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Sesselgedichte: Thonet: „4er“, 1849

Als einst die Jeunesse dorée
Französisch sprach und näselte,
verkehrte sie im Café Daum
vom Abend bis zum Morgengraun

Dass man bequemer konsumier’,
diente Thonets Nummer Vier.
Der, als ihn Daum platzierte,
Thonet grundsanierte.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Sesselgedichte: Schreibtischsessel von Joseph II

Dem aufgeklärten Joseph Zwei
fällt es beim Studieren bei,
dass ein Sessel besser sei,
ließ’ er vorn die Füße frei.

Der volksverbund’ne Kaiser geht,
nimmt den Tischler ins Gebet,
der die Sesselbeine dreht,
so, dass Fußfreiheit entsteht.

„Freiheit für die untenrum?“
Das nimmt man dem Kaiser krumm
und verweigert drum enorm
jede weitere Reform.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Sesselgedichte: Thonet: "14er", 1859

Produkt der Thonet’schen Fabrik,
doch klassizistisch, fast antik,
die Lehnenform ist Biedermeier:
Eine kopfgestellte Leier.

Ein Meisterwerk der Industrie,
ökonomisch wie noch nie
und doch so lyrisch, gar nicht kantig –
dampfgebogene Romantik.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Sesselgedichte: Leibstuhl

Franz Joseph I. empfand es als Glück,
zog er sich einmal auf mich zurück.
Ich schenkte ihm Ruhe vom dummen Regieren,
er fand sich menschlich beim Urinieren.

Es haben schon viele darüber gelacht,
dass ich den Thronen so ähnlich gemacht,
doch wie viele Leben hätt’ mein Kaiser verschont,
hätte er wirklich auf mir gethront.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Sesselgedichte: Reitsessel

Zwar zählt’ ich nur zum Hofgesinde,
doch war ich eines mit Gewinde.
So konnte ich selbst Franz dem Zweiten.
manchen Drehmoment bereiten.

Doch die Kinder meiner Kinder
drehen sich heute viel geschwinder,
da so manche Chefität
sich ganz von selbst um sich selbst dreht.

Grafik: Jannis Edelsbacher

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Bernd Remsing
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