Schlagwort-Archiv: dada & gaga

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PANDORA - BÜCHSE

Wir begrüßen sie zur wahl der pandora büchse.
Doe büchse ist einfach in handhabung doch in
Vorsicht einsetzen.
Im falle des Wunschwes büchse öffnen einen
Gegenstnad wälen und einsetzen.
Nach zufriedenem gebrauch Gegenstand unbedingt
wieder in PANDORA-BÜCHSE festzuschliessen.
PANDORA_BÜCHSE nie in Reichweite von Kindern
Aufbewharen.
PANDORA-Büchse kuhl und trocjen lagern.
Freigesetztes Entsetzen kann nicht
zurückgenomen werden!
Wir wünschen viel spas und friedenbeim entsetzen
von PANDORSA-BÜCHASE:

Bernd Remsing
http://fm4.orf.at/stories/1704846/

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 15159

Der Mann am Fenster

Neulich schau ich aus dem Fenster und da starrt jemand zurück,
mir direkt in die Augen, ein wirrer Typ, er schaut verrückt.
Ich starr ihn ziemlich ähnlich an und frage dann, was ihn bedrückt,
Er mimikriert nur meine Lippen und blinzelt gar kein Stück.

Ich frage mich: Was ist am Laufen?
Soll ich weniger saufen?
Das Fenster verkaufen?
Aufstehen und mit dem Typen raufen?
Weglaufen?
Halt, sag ich mir, wirf nicht alles auf den Haufen,
man soll den Tag nicht vor dem Abend taufen,
oder so,
also mach ich das einzig Sinnvolle und sperr mich ins Klo.

Und ich bin ja smart:
Flipchart im Bad,
deshalb start
ich meinen Gedankenmotor,
dreh meinen verdrehten Denkrotor
und analysiere meine Situation und hab nach nur fünf Minuten schon das erste Resultat:
Ich bin eingeschlossen im Bad.

Aber, wenn man so mag,
bin ich ja nicht von leichtem Verzag,
hab einen guten Funkvertrag
und lande deshalb vorerst nicht im Sarg.
Stark, denk ich mir,
„Einen Hilferuf, den gönne dir.“
Ich nehm also mein Handyfon und schalt es auf entsperrt,
hab da selbigen Code wie für mein Konto, das find ich nicht verkehrt.
Ich denk: Ein Anruf nur, das Blaulicht kommt und ich bin unversehrt.

Als weiser Typ im weißen Hemd,
hab in der Schule kaum gepennt
und weiß ja, wie der Rubel rennt,
die Nummer der Polizei
im Kopf immer dabei,
wähl ich gekonnt die Eins, Zwei, Drei.
Es tütet und es piept bei mir, mein Handyfon macht das Gleiche,
ich hoffe und ich bange viel, denn ich wär gern keine Leiche.
Am anderen Ende helikoptert‘s, denn es hebt wer ab,
es ist eine nette Dame und fragt mich,
was mein Auto hat.

Dem Mobile geht es komfortabel, sag ich, mir geht es hier um mein Fenster.
Da blickt ein wilder Typ herein, ich glaub, ich seh Gespenster.
Sie sagt, das gehe sie kaum was an, sie sei ein gelber Engel.
Sowas wäre doch nicht interessant
für einen Autofachverband
und dazu nennt sie mich auch noch Bengel.

Ich sag ihr, junge Dame, ich bin doch kein Rassist,
Die Farbe ist mir sehr egal, würd nur gern wissen, was Sache ist.
Wäre das zu viel verlangt?
Habe doch schon viel gebangt,
gebangt bis zum Umfallen, umgefallen und wieder aufgestanden,
wie Christus in den Morgenlanden.
Herrschaftshimmelzeiten,
schicken S‘ einen vorbei. Und am besten auch einen Zweiten.

Sie fragt mich nach meiner Schutzbriefnummer,
das wiederum bereitet mir extremen Kummer.
Schutzgeld zahlen werd ich nicht,
sag ich ihr übers Telefon quasi ins Gesicht,
ich mag behaupten, ich habe schon früh erlernt, mich selbst zu behaupten,
ich knöpfe mir selbst meine Hemden bis zum Haupt hinauf zu und überhaupt,
jetzt nur um Ihre Freude über meine Misere zu dämpfen,
ich habe zwei Fernkursstunden im Kung-Fu-Kämpfen.
Ich hätte sogar fast drei geschafft, musste dann aber aufhören, wegen Krämpfen.

Auf Wiedersehen,
sag ich ihr, zur Zeit mehr als bereit, gegen den Fensterling vorzugehen
ohne Rücksicht auf Nachsehen,
schreihaft geb ich "Keine Gefangenen werden genommen!" zu verstehen,
beginne nervös den Türknopf zu drehen,
doch Türen sind nicht meine Stärke
und ich merke
es ist eine Klinke und ich muss drücken, bestücke meine Hand mit der tödlichsten Waffe in meinem Badezimmerarsenal
einem Thermometer, rektal,
schmerzhaft
und scherzhaft
von mir als Weihnachtspräsent für meinen ehemaligen Kumpel Peter präsentiert,
der jetzt meine Anrufe ignoriert,
ungeniert
trete ich glanzvoll hervor,
hebe meine Waffe empor,
bereit zum Todesduell,
den Lichtschalter eingeschalten, dann ist es hell
genug,
GENUG
schreie ich so einschüchternd,
dass es mich selbst ernüchtert
mich vor mir selbst fürchternd,
greife mit der zweiten Hand  in rauschigem Blutdürste
nach der Zahnbürste,
stumpfe Waffen dürften immerhin mehr wehtun,
"Wo ist das feige Huhn?",
schreie ich, "Sieh mich an, ich bin der, der wo bereit hat
wie der Fightclub
vom Brad Pitt,
metallene Eier im Schritt,
bin so hart wie es ist, mit einer guten Metapher aufzukommen,
und überhaupt tapfer und besonnen."

Ich vernehme Bewegung, ein wutentbranntes Gesicht vor mir,
ich denke mir,
wie du mir so ich dir,
nur viel mehr,
komm her
und es gibt es kräftigen Krawall,
ich schieße Peters Thermometer mit einem Drall
gerichtet auf seine Stirn, ein Klirren und ein Fall,
der Boden voller Glas
und schwupp aus ist der Spaß.

Ach, erinner ich mich dann, ich bin doch wirklich ein zauslig zerstreuter Ziegel,
ich hab doch gar kein Fenster, sondern nur Spiegel.

Markus Löschenbrand

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 15060

Geschichten, die das Arbeitsleben schreibt

Dear Veronika*,

sorry i can't follow you ...

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show me

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...
0216795
0216796
0216797
0216798
0216799
0216800
126022 rows selected.
- - - snap

That means thas 126022 written und 216800 is the highest number.
That didn't match with ".... not able to create more than 9,999,999 records..."

Beside this we don't have the Statistiks ENABLED.

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OWNER           TABLE_NAME                       NUM_ROWS STATTYPE_LOCKED analyzed
----------            -----------------                       -------------------------------------------------------
UWB60           Z34                                       ALL
- - -snap

So were comes the Ora Error ...

Best Regards,
Tom*

(*Namen von der Redaktion geändert)

wwwirre
... was da im Netz zappelt, entdeckt und veröffentlicht von der verdichteten Redaktion

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 18024

 

Das Haus ohne Dach

Der Herbert rannte vorbei an dem Haus, das kein Haus mehr war, weil ihm oben das Dach fehlte. Eine waagrechte Wand nur saß da, auf den senkrechten Wänden drauf, auf die von oben seit gestern der Regen fiel, und hinein floss, in die Löcher, und durch ein Rohr dann bergab in den Boden.
Ein Umweg nur also.
Maximilian Schuppe pfiff.
Maximilian Schuppe, der pfiff, pfiff zurück den Pudel, nur, der lag schon da, auf der Seite, der hatte den Fahrradständer schon wieder nicht kommen sehen, den gleich nach der Ecke, so schlecht sah der Herbert, seit länger schon.

Und:
Maximilian Schuppe, der, der kam dann ebenfalls herum um die Ecke.
Er kam, ja, aber er lief nicht, es war, mehr ein Schlendern, und er beugte sich hinüber, über die schnell gleichmäßig sich hebenden Pudelrippen, und er fragte sich, was der Herbert wohl träumte, wenn er wie üblich jetzt hechelnd so dalag, und ihm die Nase weh tat.
Vielleicht.
Vielleicht ja von Knochen, die auf der Wiese auf Sträuchern wachsen, auf Sträuchern, und nicht auf dem Baum. Der Baum, die Bäume, jeder soso hoch, ein Schnappen nach Luft wär’ das nur ja, nur ein zu hohes Hüpfen, ein leeres, leeres Maul. Dann lieber doch weiter unten, näher da bei den Zähnen dort, lieber Sträucher, aber ohne Dornen, oder sonst was mit Stacheln drauf. Glatt, glatt die Ästchen, ganze Äste wegen dem wenigen Dicksein allein schon nicht, nur Ästchen also, dünne Ärmchen, an einem Stamm, nicht allzu viel mehr breit. Also Ästchen also, ohne Dornen, und drauf dann die Knochen mit Mascherln fest, vom Gewicht her verbogen wahrscheinlich, nur die Ästchen, sie halten, im Traum.
Im Traum, im Traum ist da die Schwerkraft ja immer ganz wählerisch.
Im Traum, da ist dann nicht immer nur das schwer, was auch runter fallt.
Weil: Einmal fliegt da ein Zebra.
Und: Beim nächsten Mal stürzen die Wolken ab.
Aber: alles weich dann, mit den Wolken am Boden.
Übers Knie.
Bis zum Kinn.
Knochen auf Sträuchern also.

Und womöglich ein Bach daneben.
Ein Bach, genau, und sicher mit Wasser drinnen, eins sogar mit Geschmack vielleicht, ein Geschmack vielleicht, als hätt’ es einmal selbst auch die Felsen berührt, das Wasser. Von ganz weit oben, ja, da kommt der her, der Bach, von dort, wo kein Strauch mehr wächst und kein Baum auch, wo der Schnee schmilzt, und keiner sich beschwert, wenn’s stinkt einmal. Von oben also, von dort aus also kommt der Bach daher da zum Knochenstrauch, und mit ihm die Fische, die erst viel später einsteigen. Oben dort, dort, wo der Bach noch zu flach wär’, ein Rinnsal, dort, dort sind die Fische noch nicht dabei, die kommen erst aus den Eiern dann, und da schwimmen sie. Da schwimmen sie, und da tauchen sie auf mit dem Maul zuerst, so wie jetzt in der Lacke der Regen, so schaut das im Traum sicher aus.

Aber was macht die Katze?
Was macht die Katze da!
Die Katze, die, die mit den grünen Strumpfhosen, die, die da die Steine jongliert mit den Pfoten, die, die da im Kreis rennt, auf der Waschmaschine, und um sie herum lauter Küken? Lauter Küken, lauter gelb, und gelb, von der Farbe allein schon fast Dotter noch, Dotter noch aber, die gemeinsam ein Lied singen, in dem sich absolut nichts reimt. Kein Besen Wesen, Lesen Käsen, Trinken Winken, kein Achten Pachten, keine Endung überhaupt, die sich ähnelt, dieses Kükisch, eine schwere Sprache, so beim ersten Mal Hör’n, nicht zum Versteh’n. Nicht zum Versteh’n, nein, und nicht mal nur irgendwas, und nur irgendwie, so jetzt auf die Schnelle auch, alles hoch, alles Piepsen nur, und die Küken, die hüpfen herum um die Katze, und ihre Strumpfhosen sind plötzlich blau. Grad noch grün, jetzt schon blau, so schnell ist das gegangen mit der Farbe, und auf dem Kopf, da hat die Katze auf einmal zwei Kühe sitzen, kleine Hörner, kleine Euter, et cetera.
Nicht in voller Größe also, die Kühe.
Aber zwei.
Zwei Kühe, geschrumpft, auf Meerschweinchengröße so zirka, und beide sitzen da, am Kopf von der Katze, und kauen mit offenem Mund. Sie kauen, sie kauen und kauen und kauen, so weit so wie breit es geht, aber kein Heu oder Gras oder Gänseblümchen, sie kau’n an Gletscherspeck aus dem Gurktal. Unten das Plastik, und drüber die Folie, am Kopf von der Katze, da kau’n die Kühe sie auf, die Packung mit dem Berg vorne drauf groß, und da fallen sie dann, die jetzt freien Speck-streifen, da fall’n sie, wie gar nicht klebrig und roh. Da fallen sie, also er, er, er fällt, er fällt, der Speck, samtig, und auf und über die Küken, die sich die Speckstreifen umschnall’n wie Bademäntel, die sich Pfeifen anstecken, ohne Rauch. Kein Rauch, nein, und auch keine Seifenblasen, es ist, als wär’ da gar nichts zum Rauchen da in den Pfeifen drin, doch das, das stört kein Küken nicht. Sie ziehen trotzdem, und sie paffen, nichts rein oder raus aus den rosa Schnäbeln, die Schnäbel, wegen dem Trotzdem bald rot schon fast, und sie hüpfen nicht mehr, sie steh’n. Die Küken, sie steh’n, stehen da, flauschig wie am Langhaarteppich, die Flügel verschränkt hinterm Rücken, mit drei Zeh’n, so stehen die da, die Küken, doch da: Da kriecht eine Schnecke heran.
Langsam natürlich.
Langsam.
Nur ist es gar keine Schnecke, was da so langsam heran kriecht.
Keine Schnecke, nein, keine richtige, mit Haus, ja, aber sicher nicht ihr’s, ein Haus ist das zwar bei der Schnecke am Rücken oben, nur keins für Schnecken, für Menschen eins. Eins für Menschen ist das, eins mit Fenstern und Türen, eins mit Ecken und Ecken und Kanten, also praktisch, eigentlich, also nie weit aufs Klo:
Bein heben.
Ahhhh.
Fertig.
Ja.
Also.
Also nicht nur mit Ecken, das Haus, mit Türen halt auch jedenfalls, und mit Fenstern, hinter dem einen ein Licht brennt, ein Licht brennt da, und davor tanzt Gemüse. Es tanzt, und das Dings, das wedelt, das Büschel da, das grüne, das von den Karotten oben, davor, vor dem Licht, das da dauernd die Stimmung wechselt, eine Gurke, eine Zwiebel, ein Kohlrabi, ein Paprika. Die Gurke krumm, und stumm im Kopfnicken, die Zwiebel in Schalen, die sich nach außen wölben vom Dreh’n, der Kohlrabi und der Paprika, heftig und eng umschlungen, so als hört’ da drin keiner dieselbe Musik aus dem gleichen Lautsprecher kommen.

Und da: Ein Salat hängt kopfüber vom Kerzenständer.
Und da: Ein Spargel rollt Papier länglich auf.
Und da: Ein Knoblauch steckt die Hände in die Hosentaschen.Und da: Das Haus kriecht daweil langsam fort.
Langsam fort, ja, so kriecht das Haus, gar nicht auf dem Rücken der Schnecke mehr, dafür auf Rädern dafür, und der Schneckenkopf, der beginnt dann, mit den Augen voran in die Erde zu spritzen, wie ein verpatzter Köpfler vom Beckenrand. Wie ein Bauchfleck, ja, so klatscht die da auf, die Schnecke, wie als wär’ da der Boden ganz flüssig, und die Katze jongliert, die Strumpfhose rot jetzt, und vom Haus bleibt dann nur mehr der Rauchfang mehr über zum Seh’n.
Wie so eine Haifischflosse.
Nur eckig halt.
Und aus Ziegeln, ja, wie so eine eckige Haifischflosse aus Ziegeln, so pflügt der Rauchfang da davon und den Hügel hinauf ganz hinten, durch den Boden, so flink wie elegant.
Langsam.

Der Herbert lag da und die Zunge hing ihm nass aus dem Maul seitlich.
Maximilian Schuppe, der schaute nur, von oben herab hinunter, und er dachte, was dieser Vollmond wohl macht da, so am helllichten Tag? Der Vollmond da, der ohne Gesicht drinnen, der, der da steigt von hinter dem Knochenstrauch und dem Fluss und der Katze und den Küken und dem Hügel ganz hinten, die alle da steh’n, mitten in der Nacht ganz plötzlich. Und auch die Sterne, die kommen, jeder einzeln durch den eigenen Zippverschluss, ein Ritsch und ein Ratsch ist das,  und ganz viele offene Hosentürln, im Himmel, durch den da ein Dampf da durchdampft, als würd’ da gebügelt von außen.

Dann ein Rascheln von rechts.
Dann ein Rascheln von links.
Dann ein Rascheln von rechts, wieder, drei Mal also Rascheln, rechts links rechts, und zwischen dem Rascheln ein Huschen, das klingt, als hätt’s weder Achseln noch Knie. Nein, ohne Knie, und ohne Achseln, und die Arme dazu auch genauso nicht, und da steht er dann plötzlich, der Nudelwalker, ein Zylinder ganz oben am Griff.
Dann:
Der Nudelwalker verbeugt sich, als könnte er sich verbiegen.
Dann:
Ein Zauberstab.
Aus dem Nichts.
Ja.
Aus dem Nichts also, dann also ein Zauberstab, einer, der da auf einmal da dann durch die Luft schwingt, und der Nudelwalker fragt, ob sich wer freiwillig meldet, und abrakadabra ist der Zauberstab puff! ein Strauß Vogelfutter. In der Luft, da schwebt der, die Stängel gebogen aus Drähten, als Blüten drauf in Batzen das Körndlzeugs, so schwebt der da, der Strauß Vogelfutter, gerade noch ein Zauberstab und jetzt das. Jetzt das, nur Körner, nur braune und schwarze und beige, unappetitlich, wie pfui Teufel auf die Stängel vorn draufgeklatscht, aber da: Da kommt trotzdem ein Rotkehlchen im Sturzflug herabgestürzt, und es landet, oben am Strauß, und es frisst sich den Bauch voll.
Da hamma schon uns’re Freiwillige, meint dann der Nudelwalker.
Das Rotkehlchen, es wird dann zersägt.
Aber doch nicht.
Der Nudelwalker, der ist nämlich ein Zauberer.
Ein Zauberer, das ist der, der Nudelwalker, und er fuchtelt herum, der Zauberstab wieder normal jetzt, wieder schwarz und die Spitze weiß.

Kawumm!
Kawumm!, und da steht die Schildkröte, die aus der letzten Reihe, die steht da irgendwie ganz plötzlich nach dem Kawumm! ohne Panzer auf der Bühne oben im Rampenlicht. Ohne Panzer, die Schildkröte, also nackt quasi, und „Die Vorderbeine schnell über die eine Stelle da unten schnellstens!“, das denkt sich die Schildkröte sicher, allein vom Blick schon her, nur aber nicht schnellstens genug, und noch mehr Gefuchtel und Dusch!
Dusch.
Der Rauch, langsam lichtet er sich.
Der Rauch, langsam zieht er nach oben, und da ist er zurück, der Panzer, herum um die nackte Schildkröte, die wieder in der hintersten Reihe sitzt, und überrascht applaudiert.
Der Nudelwalker, der zischt derweil, nach oben wie Raketen.
Immer höher.
Und höher.
Und ganz hoch bis fast zu den Sternen rauf, da zischt der, der Nudelwalker, bis fast zu den leuchtenden Hosentürln, und kurz vorm Mond dann zerspringt er, in rotem, in knallrotem Licht.

Es ist dann nicht mehr Nacht, sondern hell deswegen.
Wie am Tag halt.
Wie am Tag, so, und eine Sonne mit Sonnenbrill’n.
Ja, mit Sonnenbrill’n, die Sonne, mit Brillen und roten Gläsern, dort scheint sie, dort, wo der Nudelwalker grad erst zersprungen ist, und die Katzenstrumpfhose: gelb jetzt vielleicht? Vielleicht gelb, vielleicht weiß, bei dem Licht alles beide nur rosa, und die Katze jongliert und jongliert und jongliert und jongliert, und die Küken, die legen Eier. Eier, ganz kleine nur, gar kein Platz drin für ein Küken wie sie selbst eins sind, so kleine legen die, solche Eier, und da setzt sich jemand dazu an den Tisch, der gedeckt auch einfach so auftaucht. Mit Tischdecke schon, ja, so taucht der da auf, der Tisch, und mit Luftballons drauf auf den Tellern, und der jemand, der da dazu kommt, ist ein Kind, eins mit Bart und mit Augenklappe.
Der Bart natürlich nur aufgemalt.
Am Kopf mit drei Ecken ein Hut.
Ja.
So, ja, und eben, das Kind, das setzt sich also, mit dem Bart und der Augenklappe, und die Küken, die steigen herab dann vom Eierberg, und auch sie nehmen Platz. Rundherum, auf den Sesseln, mit den Speckmänteln immer noch umgeschnallt, und nur die Katze, die bleibt, wo sie war, mit den Kühen, die muhen, wie plötzlich verkühlt.
„Was soll das?“, fragt das bärtige Kind mit der Augenklappe, „Warum geh’n alle als Hühner, bitte? Is’ ja ur nicht fad, oida!“
Hühner?
Küken noch oda?
„Warum geht’s ihr alle als Hühner, heast?“, fragt das bärtige Kind, trotzdem, noch einmal, hinein in die leere Runde, und ein Küken, das sich auf seinem Sessel erhebt, schaut auch stehend niemals über den Tisch drüber.

Das Küken.
Es räuspert sich.
„Zu ihrer Information, wertes Menschenjunges: Wir hab’n uns das bei Gott nicht selbst ausgesucht. Wir sind nur hier wegen euch, und Euresgleichen, die ihr herumsitzt da, in einem Hundehirn. Und nein: Nicht mal im Hundehirn sitzt ihr, nein, nur in dem, was ihr glaubt, wie’s im Hundehirn so innen drin zirka ausschaut, und auch sie, auch sie selbst sind ja gar nicht anders, nur ein Gespinst, eins von ganzganz weit dort.“
„Hä?“, fragt das Menschenjunge, ähh, also das bärtige Kind mit der Augenklappe.
Das Küken, das setzt sich wieder.
Ein anderes steht auf.
Weil: weil die Küken nur reden, wenn sie steh’n, oder sonst irgendwie, aber die Stimme war auf jeden Fall anders.
Tiefer ein bissi.
Sie sagt, also es, das neue Küken, das sagt: „Der checkt’s net, dea Bua!“, und die Katze hört auf, zu jonglieren. Sie fragt: „Hallo? Warum sprechen hier alle mit Worten plötzlich?!“, und sie wirft einen Stein auf den Boden.
Die Strumpfhose fehlt.
Ihr.
Ein weiters Küken stimmt ein:
„Gute Frage! Ja! Wie soll das denn geh’n ohne Lernen?“, und: „Das darf doch nicht wahr sein!“, und, „Also sowas dürft’s gar nicht geben meiner Meinung nach!“, dauernd andere Stimmen, die da kreuz und quer durcheinander rufen, andauernd anders und dann:
Dann wird es still.
Dann ist es still, und alles starrt vor Schreck in das Braune hinein, in das, was da kommt.

Vielleicht ein Schokopudding?
Ein Küken flüstert, „Um Himmels Willen. Wohin soll das alles noch hinführ’n?“
Ja.
Genau.
Also:
Da kommt also ein Schokopudding, ein dicker, fetter Schokopudding, der kommt ver-schwommen da also auf den Tisch da jetzt zugewalzt, alles an ihm wie der Speck so glänzend, und er bleibt davor stehen, vorm Tisch, greift sich einen Becher und trinkt.
Eistee Pfirsich.
Er rülpst.
Der Schokopudding, der rülpst, und um ihn herum fallen Farben, so Farben wie beim Laub drauf am Gehsteig auch, und sein Braun bekommt Strähnen, und was ist das?, ein Ohr?
Er sagt, der Schokopudding mit Ohr’n, der sagt: „So meine Herrschaften! Genug! Jetz’ is’ aus für heut’!“, und dann dreht er sich um, zu Maximilian Schuppe hin.
Er bellt: „Wuff!“
„Wuff!“
Maximilian Schuppe stand da, und er sah auf den Herbert hinunter.
Er streichelte ihm, zur Begrüßung, mit den Fingern durch die Strähnen im Haar.
Und:
Der Herbert stand auf, beide gingen.
Vorbei an dem Fahrradständer.
Vorbei an dem Haus, ohne Dach.

Markus Peyerl
www.markuspeyerl.at

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 15009

(Auf Wunsch des Autors wurde bei diesem Text auf manche Lektoratskorrektur verzichtet und der Text teilweise im Original belassen.)

Es sagt …

Sagt der Ochs zum Esel:
„Was bist du doch für ein Schnösel!“
Sagt der Esel zum Ochs:
„Das ist paradox!
Wer von uns trägt denn die Resl?“

Sagt das Kind zum Vater:
„Gehen wir heut in den Prater?“
Sagt der Vater zum Kind:
„Das schreib in den Wind!
Ich hab einen schrecklichen Kater!“

Sagt der Stör zum Rogen:
„Um Menschen mach einen Bogen!“
Sagt der Rogen zum Stör:
„Das fällt mir nicht schwer!“
Doch das war leider gelogen!

Sagt der Scheich zur Nonne:
„Geh mir aus der Sonne!“
Sagt die Nonne zum Scheich:
„Dazu bist du zu reich,
und du sitzt auch nicht in einer Tonne!“

Michaela Harrer-Schütt

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 14043

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Ihre Wünsche und Anfragen richten Sie bitte an redaktion@verdichtet.at.
(Hier finden Sie einen Musterfreibrief.)

Es gelten die üblichen Bedingungen des Freibriefs.

Auf Ihre Bestellungen und Anregungen freut sich

die Redaktion von verdichtet.at

Carmen Rosina & Michaela Swoboda
www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 14035

Lasst durch den Lurch!

Im schönen Linzer Süden,
Da zeigten Leute Attitüden:
Man wolle schneller reisen
Am Schienenstrang aus Eisen.

Die Meinung gab man als dann weiter
Vom Bürger zu des Amtes Leiter.
In Jahresfrist es ward geplant:
Ein neues Gleis sei dort gebahnt!

Ein starker Damm, er trag die Trasse
Und schult're Zug und Gütermasse.
Mit Geld von Bund und Land gewonnen,
Der Schienenbau ward flugs begonnen.

Und scharf der Grünen Augen wachten:
Man darf die Umwelt nicht verachten!
Bewahr' Verstand und Herz für die Natur;
Erhalt' lebendig wilder Tiere Flur.

Im freien Raum bei Wies' und Furch
Ergeh'n sich Hase, Reh und Lurch.
Der Damm gebahnt von Menschenhand,
Er zieht ein scharfes Grenzenband.

Dies sah man wohl bei Bau und Plan
Und unterführte ab und an.
Für nied're bodennahe Wesen
Noch öfter ward der Damm durchfräsen.

Ein munt'rer Frosch im Linzer Süden
Sollt' nicht am Bahndammhang ermüden!
Der Pioniergeist glühte durch und durch.
Als Motto diente: "Lasset durch den Lurch!"

Um krönend jenes Werk zu schließen
Zubringerweg' man ließ noch gießen.
Mit glattem Sichtbeton armiert
Der Gang zum Lurch-Durchlass nun führt.

Doch weh' die Sonne scheinet allzu hell -
Beton wird heiß und brät den Frosch ganz schnell!

Gewinnet als Moral von der Geschicht:
Betoniert Lurches Durchzugswege nicht!

gscheidling13

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 14003

Schade(nsmeldung)

Wer, Mann?   (Wermann!)

Wer? ... hat alle Becher geleert,
aus allen Büchern und Schriften gelesen,
wer alle Länder bereist,
von allen Tafeln gespeist,
wer hat alle Mädchen geküsst,
mit allen Frau’n geschlafen, gelacht,
und einer jeden von ihnen ein Kind gemacht?

Was? Nie-mannd?
Gar kainer?

Schade.
Na, dann,
Mann, gute Nacht.

E. Sofia

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 13045

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  • Freibrief ist Träger des goldenen Gütesiegels der Österreichischen ScheidungsanwältInnen.

Viel Vergnügen mit Ihrem Freibrief!
Die Redaktion von verdichtet.at

Carmen Rosina & Michaela Swoboda

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 13032

 

undo!

neulich, weißt du
da war ich endlich so weit
dich von mir zu verabschieden
access denied // delete // enter
was sag ich - gigabytes an schrott!

dann merke ich plötzlich
da sind noch diese vielen kleinen tmp-dateien
hineininstalliert bis ins innerste
systemimmanent // delete

und dann sehe ich außerdem
die zudringlichen jpg-formate sind ungelöscht
also deine bilder quasi immer noch im kopf!
ein wirklich dummes, dummes versehen // error // delete
undo!

da ist auch noch dieser screenshot von dir
archiviert im backup-verzeichnis // return
recover database // undo // redo

ein umfassendes uninstall
werde ich durchführen, jetzt gleich, jetzt gleich
helpdesk // uninstall // enter // undo impossible

virenscanner aktivieren
sicherheitslücken und usb-port checken
malware, spam, trojaner außen vor
reboot im abgesicherten modus

shutdown // ESCAPE!

Michaela Swoboda

www.verdichtet.at | Kategorie: dada & gaga | Inventarnummer: 13038